Online-Publikationen

Das Urheberrecht erlaubt, einige meiner Veröffentlichungen auch als kostenfreie Onlinepublikationen zur Verfügung zu stellen.

  1. Wortschatzprobleme in Kitas des Ruhrgebiets

Die Dortmunder Wortschatzstudie untersucht, ob der Wortschatz in Deutsch – und bei einigen Kindern auch: der Wortschatz in Russisch – Auswirkungen auf die Lese-/Schreibentwicklung in deutscher Sprache hat. Die Dortmunder Wortschatzstudie ist eine Längsschnittstudie. Der Wortschatz wird in der Kita erhoben (t1; Erhebungsinstrument: AWST-R), die Rechtschreibentwicklung in der Mitte der ersten Klasse (t2; Erhebungsinstrument HSP1+) und die Leseentwicklung gegen Ende der zweiten Klasse (Stolperwörter). Die Ergebnisse verweisen zunächst auf gravierende Wortschatzprobleme der untersuchten Kinder – und zwar in erster und in zweiter Sprache. Der Wortschatz in deutscher Sprache erweist sich als Prädikator der Leseentwicklung (in deutscher Sprache. Der Wortschatz in russischer Sprache korreliert mit einem Teilbereich der Rechtschreibentwicklung (in deutscher Sprache).

2. Je mehr ausländische Schüler desto mehr Förderschüler

Warum soll man der Frage nachgehen, ob es einen Zusammenhang zwischen Ausländerquoten und Förderschulquoten gibt? Förderschulquoten haben mit Armut zu tun. Schüler, die reiche Eltern haben, kommen nicht so schnell in die Förderschule. Da finden sich eher die Kinder der Armen und die Kinder der Arbeitslosen. Das ist keine neue Entdeckung, sondern schon seit vielen Jahrzehnten ein Schwerpunkt der sonderpädagogischen Forschung. In dieser Tradition verortet sich ein kleines Rechercheprojekt, das im Sommersemester 2020 Förderschulquoten in kreisfreien Städten NRWs mit den Anteilen von Schüler/innen nicht deutscher Staatsbürgerschaft vergleicht. Das Ergebnis: Es zeigt sich eine moderate Korrelation zwischen Förderschul- und Ausländerquoten.

3. Familienklassen funktionieren nicht

Kurse für Eltern von Problemkindern – ach, was wäre das schön, wenn es so etwas gäbe, oder? Wer mit Kindern und Jugendlichen arbeitet, für den klingt die Idee prima. Und solche Überlegungen stehen sicher auch ganz oben auf dem Wunschzettel genervter Lehrer/*innen. Grundsätzlich falsch ist der Gedanke sicher nicht, dass Verhaltensprobleme von Kindern häufig damit zu tun haben, dass zu Hause die Dinge nicht ganz optimal laufen. Die Eltern von Problemkindern einmal wöchentlich in die Schule zu bitten, um gemeinsam mit ihnen an den Problemen ihrer Kinder zu arbeiten, klingt vielversprechend. Ein Evaluationsprojekt in einer Stadt irgendwo in Deutschland zeigt aber verhältnismäßig deutlich, dass derlei Projekte in der pädagogischen Praxis ohne nennenswerte Auswirkungen auf das Verhalten von Grundschüler/innen bleiben können.

4. Tiergestützte Therapie funktioniert auch nicht

Die Vorstellung, dass der Umgang mit Tieren therapeutische Effekte haben könnte, ist weit verbreitet. Die Hoffnung vieler Eltern richtet sich auf das segensreiche Wirken von Therapiehunden, Therapiepferden, Delfinen und sogar von Therapie-Eseln. Das Problem: Es gibt zwar viele Versuche, die wunderbaren Erfolge, die Pädagogik/*innen erzielen, zu belegen. Aber eine Literaturübersicht in den einschlägigen Fachdatenbanken findet vor allem Hinweise auf Legitimationsforschung und Fake-Wissenschaften.

5. Inklusion ist nicht inklusiv

Eigentlich ist das nicht wirklich überraschend: Professoren und Professionelle der Behindertenindustrie reden ständig von Inklusion. Aber auf die Lebenswirklichkeit von Menschen mit Behinderungen hat dies keine nennenswerte Auswirkungen. Warum ich es nicht mehr für sinnvoll halte, mich an dem Inklusionsgerede zu beteiligen, erkläre ich in diesem Zeitschriftenbeitrag.

6. Phonologische Bewusstheit lässt sich auch bei Kindern mit Migrationsgeschichte gut fördern

Laute aus gesprochener Sprache wahrnehmen können, ist wichtig für den Schriftspracherwerb der meisten Kinder. Und dies gilt nachweislich auch für bilinguale Kinder. Weil Sprachen sich u. a. durch ein spezifisches Lautinventar unterscheiden, ist es sinnvoll, Trainings der phonologischen Bewusstheit so zu konzipieren, dass alle Laute der deutschen Sprache explizit vorgestellt werden. Dies ist ein wichtiges Merkmal des Essener Trainings zur Förderung der phonologischen Bewusstheit.

Das Essener Training ist positiv evaluiert und richtet sich an Vorschulkinder und Kinder der ersten Grundschulklassen (ausführliche Informationen über die Evaluationsstudie in: Johannes Mand, Lese/Rechtschreibförderung für Kinder mit Migrationshintergrund. Stuttgart / Kohlhammer 2012).

Sie benötigen:

5.1 Das Handbuch

5.2 Die Arbeitsblätter

5.3 Den Phonemprüfbogen

5.4 Das Memoriespiel (bitte auf blickdichtem Kartons ausdrucken)

5.5 Das Dominospiel

5.6 Die Anlaut-Minis

5.7 Die Lernplakate

5.8 Vokaluhr und Konsonantenuhr

5.9 Den Vielfraßbär-Rap

Vielfraßbär Karaoke-Version
Der Vielfraßbär

und schließlich

5.10 die Geräuschdateien

Auto
Badewanne
Blockflöte
Fahrradklingel
Flasche
Föhn
Geige
Gitarre
Glas
Glocke
Handmixer
Küchenwecker
Rasenmäher
Regen
Säge
Staubsauger
Tropfen
Wecker